Mediation Projects

In the area of Art Didactics, the fundamentals of artistic and social learning and teaching are brought together in reflective and practical application. A central format for this are seminar-related mediation projects that develop a targeted external effect. They link theory and practice, university and location, art and society. Key conceptual features are

  • the sustained encounter of art students with heterogeneous groups of people affected by diversity and disadvantage, with whom they would not have come into contact in the context of their exclusive study conditions,
  • the adoption and reflection of an artistic perspective in joint artistic practice challenging methodological innovation with these groups of people, and
  • an educational and sustainable contribution to the cultural life of the city or region through cooperation with local partners and institutions in the form of exhibition formats emphasizing mediation.

Notice: Only a selection of the Mediation Projects has been translated into English. For more information, please refer to the German webpage and consider using an online translation tool if necessary.


tandem - Vierhändig malen

Farbausbruch, Das neue Universum, Wie viele Augen siehst du?, Schwimmende Träume oder einfach Wolle ist Wolle. So haben Kinder eine Reihe von Bildern benannt, bei denen sie die Feder-, vielmehr, die Pinselführung hatten. Eher ungewöhnlich ist das Format. Rund zwei Quadratmeter waren jeweils zu bewältigen. Gemalt wurde vierhändig: Schüler*innen einer fünften Klasse haben zusammen mit Studierenden malerische Prozesse erprobt, die Platz und Zeit brauchen. Die Arbeiten sind dialogisch entstanden; jeweils ein Kind und ein*e Studierende haben zusammen einen Rahmen gebaut, bespannt, grundiert, mit dem Pinsel erkundet, sich über ihre visuellen Vorstellungen, Wünsche und kulturellen Prägungen verständigt, Formen und Farben ins Spiel gebracht, Gemeinsamkeiten gefunden, Unterschiede ausgehalten und in der Fläche, die schwingende Membran ist, ausgehandelt.

Das Projekt ist eine Kooperation von AdBK, PH und Hebel-Realschule Karlsruhe und Teil einer Drei-Generatioen-Reihe, innerhalb derer jeweils Absolvent*innen der Kunstakademie Karlsruhe gemeinsam mit aktuellen Studierenden sowie der kommenden Generation, nämlich Schüler*innen unterschiedlicher kultureller und sozialer Prägung, gemeinsam künstlerische Vorhaben über längere Zeiträume hinweg umsetzen. Initiatorin des Projekts war Prof. Dr. Christina Griebel.

Auf das Seminar im Wintersemester 2024/25 folgte vom 14. bis 16. Januar 2025 eine Ausstellung im Lichthof der Kunstakademie.
 


Einen Fuß hineinsetzen

Ein kleiner Junge träumt von einer Erdbeere, die ihn verfolgt. - "Und dann?" - "Habe ich sie aufgegessen!" Der Traum fand seine Form in Ton und setzte sich neben alles, was anderen Kindern, später Studierenden und erwachsenen Gästen wichtig war, vom eigenen Bett bis hin zur globalen Lage, von Ton-Akkorden auf Klaviertasten über auf der Heizung zu grillende Fische bis hin zu Bäumen, die an der Wand wachsen: Formen wurden über zwölf Wochen hinweg von verschiedenen Händen wiederholt, Inhalte mit anderen Augen gesehen, Antworten gegeben, neue Fragen aufgeworfen.

Gespielt wurde eine "Stille Post" der Artefakte zwischen Menschen aus unterschiedlichen Lebensaltern und sozialen Kontexten, die nach und nach in ihren keramischen Arbeiten aufeinander reagiert und auf die sich durch die hinzukommenden Arbeiten verändernde Raumsituation Bezug genommen haben. Kontinuierlich mitgeformt haben Studierende der Kunstakademie, Studierende der Pädagogischen Hochschule sowie Schüler*innen einer Grund- und einer Realschule; zu Gast waren unter anderem der Aktzeichenkurs der Akademie, das Kunstprojekt der Tageseinrichtung TafF sowie zahlreiche Gymnasialklassen. Die keramische Landschaft in den Räumen der Majolika-Manufakur wird am Sonntag, den 9. Juli um 11:30 Uhr der Öffentlichkeit als Ausstellung zugänglich gemacht und ist während der Sommerausstellung der Akademie zu besichtigen.

Die Installation ist eine Kooperation der Kunstakademie, der Pädagogischen Hochschule und der Majolika Manufaktur. Das Projekt ist auch Teil der Sommerausstellung der Kunstakademie vom 13. bis 16. Juli 2023.


Wir bauen um

Das Leben ist kein Ponyhof – das wissen auch die Kinder und Lehrer*innen der Schlossschule Durlach: Die Schulgebäude werden bei Vollbetrieb über fünf Jahre hinweg komplett renoviert. Das bedeutet Lärm, Staub, Unruhe, sich immer wieder auf neue Situationen einstellen – als wäre das Leben nicht schon kompliziert genug in pandemischen Zeiten. Der Umbau wurde deshalb als Chance begriffen: Die Kinder sollen aktiv Teil haben an dieser Veränderung und selbst Hand anlegen. In einem ersten Schritt haben sie, geleitet durch Kunststudent*innen, den Bauzaun gestaltet, hinter dem das alte Schulgebäude abgerissen wird. Der bunte Zaun, ein neuer Farbfleck im Stadtkern Durlachs, ist auf den zweiten Blick ein Angebot zum Durchschauen: Unsere Welt – vertreten, verstellt, verdeckt durch diesen Zaun, hat Löcher, dahinter entsteht Neues. Und so lassen sich nun durch das Auge eines gemalten weißen Pferdes hindurch Baukräne und Abrissbirnen beobachten. Es gibt Pfauenaugen, Eulenaugen, Schlüssel- und Astlöcher sowie konzentrische Kreise, Berg- und Wegelandschaften. Belebt durch Einhörner, Monster, Salamander und Langhaarmeerscheinchen greifen sie das Spiel mit in den Zaun gesägten Gucklöchern auf, sie lassen überkommene Bildvorstellungen umkippen und holen das wahre Leben jederzeit nah heran: Wir brauchen nur den Fokus zu wechseln. Die (Durch-)Sicht der Kinder ernst zu nehmen, sie nicht in Bildklischees, Spaßkultur und wildem Drauflosmalen allein zu lassen und im kollektiven Malprozess wechselseitig etwas voneinander zu lernen war deshalb Leitgedanke in allen Phasen der Realisierung. Das temporäre Kunstwerk wurde durch die Unterstützung des Rotary Clubs ermöglicht und ist das Ergebnis einer Kooperation der Schlossschule mit einem Seminarprojekt der Kunstakademie Karlsruhe von Prof. Dr. Christina Griebel.


N*EUROTRANSMITTER - Zukunftswerkstatt Europa

In dem Projekt geht es um die künstlerische Auseinandersetzung mit der Zukunft Europas. Der kreative Blick nach vorne wird mit dem Blick zurück auf die eigene Herkunft verknüpft. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit den Fragen „Wer bin ich? Wer sind wir – in Europa? Was bedeutet das für unsere gemeinsame Zukunft?“ und gestalten eigene Zukunftsvisionen. Das Projekt verbindet die Kunstausstellung N*EUROTRANSMITTER im Regierungspräsidium Karlsruhe mit dem Unterricht im Fach Bildende Kunst. Die Ausstellung zeigt vom 13. bis 24. Januar 2020 die künstlerischen Arbeiten von Lehramtsstudierenden der Kunstakademie Karlsruhe, die im Wintersemester 2019/20 entstehen. Schulklassen können unter Anleitung der Nachwuchslehrkräfte an Workshops teilnehmen, die sich auch in eine Unterrichtseinheit zum Thema integrieren lassen. Die besten Schülerarbeiten werden in der Ausstellung gezeigt.

Presseberichte
BNN-Bericht 14.11.2020 (pdf)
Die Rheinplafz 18.11.2020 (pdf)


OUTSIDE

Eine Kooperation zwischen Sozpädal e.V./TafF und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe

Die Unterscheidung zwischen ingroup und outgroup findet bei jeder menschlichen Begegnung statt und ist untrennbar mit der eigenen Verortung verknüpft. Was bedeutet es, draußen zu sein? Außerhalb von Wohnraum, sozialer Struktur und menschlicher Beziehung? Die Klientinnen der Tageseinrichtung TafF wissen dies aus Erfahrung. Studierende der Kunstakademie Karlsruhe hingegen wissen viel darüber, wie man eine Erfahrung sichtbar machen kann, und sie wissen einiges über das System Kunst, das seinerseits über Exklusionsmechanismen funktioniert. In diesem Projekt begegnen sich wohnungslose Frauen und Kunststudierende, um gemeinsam künstlerisch zu arbeiten. Die Studierenden haben sich in einem vorbereitenden Seminar mit gesellschaftlichen Ausschlussmechanismen und den Möglichkeiten des Brückenbaus in der Kunst befasst. Seit Oktober 2017 werden in regelmäßigen wöchentlichen Treffen unterschiedliche künstlerische Medien und Formate des Miteinanders erprobt, in denen jede Teilnehmer*in ihren Ort, ihre Rolle findet: agierend, reagierend, dokumentierend, kommentierend, kuratierend. Niemand muss etwas Bestimmtes tun, kein Ergebnis ist vorgegeben; es geht vielmehr darum, sichtbar zu machen, was nicht antizipierbar ist. Gemeinsam werden im Lauf der Arbeit Titel und Konzepte für Ausstellungen entwickelt, die seit März 2018 zweimal jährlich realisiert werden.

Dokumentation des Projekts "outside" (pdf)

Presseberichte
BNN-Bericht 1 zum Projekt "outside" (pdf) 
BNN-Bericht 2 zum Projekt "outside" (pdf)

Das Projekt wird mit dem Landeslehrpreis 2019 für Prof. Dr. Christina Griebel ausgezeichnet

Presseberichte
Pressemitteilung der Kunstakademie Karlsruhe (pdf)
BNN-Bericht zum Landeslehrpreis (pdf)