»Le fantôme de la salle de la cour d´assis (1.34)«, 2023

Der Justiz Palast auf dem Galgenberg in Brüssel ist die größte Ansammlung von aus Menschenhand bearbeiteten Steinen in Europa - ein monströses Bild sanktionierter Gewalt. 
Vor den Außenwänden des Gebäudes liegt eine unbewohnte, sich auflösende Landschaft in gleichgültigem Licht, die Gegenstände anspült. Im Innern, in einem Raum hinter zahllosen Nischen des untergehenden Imperiums, sorgt sich ein kleines Wesen um eine Sammlung von Objekten, die ihm als Kostüme und Erklärungsmodelle dienen. Nervös auf und ab gehend, manchmal wütend, oder mit tonloser Stimme, versinkt das Wesen in Selbstgespräche über scheinbare Zusammenhänge. 
In »Der Schrank des Austerlitz (0.8)« werden im Wechsel zwei Wahrnehmungsebenen gezeigt, Innen und Außenansichten des Justiz Palastes und Objekte aus der Sammlung des Raumes (0.8). In einem weiteren Kapitel wird sich der Betrachter in die Herzkammer des Justiz Palastes bewegen. Der Schwurgerichtssaal dient zeitweise als Bühne für die Auftritte des Wesens und ist das Thema eines Filmes mit dem Titel »Le fantôme de la salle de la cour d´assis (1.34)«, der den realen Raum an der Grenze zur Dunkelheit beobachtet.

Daniel Roth

Daniel Roth, geboren 1969, lebt und arbeitet in Karlsruhe. Professor für Malerei seit 2007.

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