Zum Hauptinhalt springen

Prof. Dr. Fabian Goppelsröder: Hütte. Form und Symbol

Zur Eröffnung des Sommersemesters 2024 hält Prof. Dr. Fabian Goppelsröder seine Antrittsvorlesung. Er lehrt seit dem Wintersemester 2023/24 als Professor für Kunst und Theorie an der Kunstakademie Karlsruhe. Seit November 2023 ist er zudem Prorektor und damit Mitglied der Hochschulleitung.
 

Dienstag 16. April 2024, 18:30 Uhr

Vortragssaal
Kunstakademie Karlsruhe
Reinhold-Frank-Straße 81
76133 Karlsruhe

Streaming-Link
www.kunstakademie-karlsruhe.de/livestream

„Aber in Hütten wohnet der Mensch…“ heißt es bei Friedrich Hölderlin. Und doch hatte das kleinste aller Häuser die längste Zeit ein schlechtes Image. In seiner Enzyklopädie der bürgerlichen Baukunst von 1792 beschrieb der Leipziger Ratsherr Christian Ludwig Stieglitz die Hütte noch schlicht als provisorische Behausung auf unterster Kulturstufe. Erst mit der Tiny-House-Bewegung der letzten Jahre hat sich das Bild nachhaltig verändert. Reduktion ist zum Lifestyle-Element geworden. Hütten können heute durchaus luxuriös, sogar urban sein. Zugleich verbindet auch noch die modernste Cabin etwas mit der schlichten Kate, der einfachen Baracke eines Eremiten. Die Hütte ist eine „Gravure“, schreibt der französische Philosoph Gaston Bachelard in seiner Poetik des Raumes von 1957. Sie ist tief eingegraben in unser kulturelles Gedächtnis. Sie ist Form und Symbol, steht für Schutz und Obdach genauso wie für die Möglichkeit des Rückzugs, der Besinnung. Mehr als nur einfache Architektur ist die Hütte Katalysator unterschiedlichster Geschichten.

Prof. Dr. Fabian Goppelsröder, geb. 1977, studierte Philosophie und Geschichte in Berlin und Paris und promovierte am Comparative Literature Department der Stanford University in Palo Alto. Er lebt und arbeitet in Karlsruhe und Lauffen am Neckar.

Seine wissenschaftliche Karriere begann Goppelsröder ab 2011 als Postdoktorand am DFG Graduiertenkolleg 1539 Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens in Potsdam. Es schlossen sich ab 2014 Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theorie der Zürcher Hochschule der Künste und am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin an. Von 2015 bis 2017 führte ihn sein Weg als Feodor Lynen Fellow der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an das Department of Germanic Studies der University of Chicago. Nach einer Zeit als Leiter der Unternehmenskommunikation des Berliner Designbüros „studio aisslinger“ kehrte Goppelsröder in die Lehre zurück. Von 2021 bis 2023 übernahm er die Vertretung der Professur für Philosophie/Ästhetik mit dem Schwerpunkt Theorie der Künste an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Prof. Dr. Fabian Goppelsröder kann auf eine Vielzahl von Veröffentlichungen verweisen u. a.: Kalendergeschichte, Fait Divers, Twitter. Zur Medienästhetik kleiner Formen (2023); Aisthetik der Müdigkeit (2018); Was der Fall ist… Prekäre Choreographien (mit Winfried Gerling) (2017); Zwischen Sagen und Zeigen. Wittgensteins Weg von der literarischen zur dichtenden Philosophie (2007). Aktuell bereitet er eine weitere Buchveröffentlichung zur Hütte als Form und Symbol vor.
 

zurück