Kunstgeschichte/Kunstwissenschaften


Auge und Hand

Vorlesung Prof. Dr. Carolin Meister

Mittwochs 17:00 -18:30 Uhr
Vordergebäude, Vortragsaal
Beginn: 23.10.2024

Die Vorlesung richtet sich an interessierte Studierende aller Studiengänge.

Während sich in Ausstellungen, Kunstzeitschriften und Büchern ein neues Sensorium ankündigt, mit dem die Kunst die sinnliche Erfahrung erweitert, hat die Kunstwissenschaft sich lange Zeit darauf konzentriert, ihren Gegenstand zwischen Sehsinn und Tastsinn zu verorten: Kunst adressiert demnach zuallererst das Auge, aber auch das Vermögen der Hand, so dass sich Kunstgeschichte als je unterschiedliches Zusammenspiel der beiden Sinne schreiben lässt.

Die Vorlesung nimmt die aktuelle Konjunktur medientechnisch gestützter Sinneserweiterung (auch) in der Kunst zum Anlass, um noch einmal der Nuancierung der Vermögen von Auge und Hand in Malerei, Skulptur, Relief und Graphik, aber auch Film und Video zu folgen. Auf welchen Wegen etwa verknüpfen sich optische und taktile Qualitäten in Skulptur oder Relief? Wie adressiert Farbe in der Malerei den Tastsinn? Und gibt es ein haptisches Kino? Schließlich: Wie ist die Reichweite der skizzierten Polarität von Auge und Hand mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen einzuschätzen?
 


A Young Person’s Guide to Art History

Seminar Prof. Dr. Rainer Metzger

Montag 17:00 – 18:30 Uhr
Vortragssaal Vordergebäude
Beginn: 21.10.2024

Das Seminar richtet sich an alle Studierenden

Kunstgeschichte im Schnelldurchlauf - eine historische Phase, einschlägig Epoche genannt, pro Sitzung.

Die Veranstaltung ist als Teilnahme-Seminar konzipiert. Es gibt keine Referate, dafür ist die Anwesenheit obligatorisch. Einen Schein erhält, wer oft genug da ist. Gedacht ist das Seminar sowohl für Lehramt-Studierende (Modul 08) als auch für Studierende der freien Kunst.

Die Epochen und die Termine:

21.10. Einführung

28.10. Antike und Spätantike

04.11. Karolingerzeit und früheres Mittelalter

11.11. Gotik

18.11. 14. Jahrhundert

25.11. Renaissance des 15. Jahrhunderts

02.12. Manierismus

09.12. Barock

16.12. Rokoko und Klassizismus

13.01. Romantik

20.01. Zeitalter der Fotografie

27.01. Orthodoxe Moderne

03.02. Postmoderne

10.02. Global Art  


Neue Sachlichkeit

Seminar Prof. Dr. Rainer Metzger

Montag 18:30 – 20:00 Uhr
Vortragssaal Vordergebäude
Beginn: 21.10.2024

Das Seminar richtet sich an alle Studierenden

Im Jahr 1925 organisierte Gustav Hartlaub in der Mannheimer Kunsthalle eine Ausstellung, die die aktuellen Tendenzen auf einen sehr geländegängigen Begriff brachte: Neue Sachlichkeit. Nach den Hochgetürmtheiten und dem aufs Ganze der Welt erpichten Pathos des Expressionismus war eine bildnerische Sprache greifbar, die sich distanziert gab, beobachtend, kühl bis zur Blasiertheit und die den Schlachtfeldern des noch sehr nahen Weltkriegs eine neue Urbanität entgegensetzte. Das Großstädtische war bis nach Mannheim gekommen, denn das Flair der Metropole Berlin machte sich auch in der Provinz geltend. Eine Neue Sachlichkeit hatte sich ganz generell des Blicks auf die Realität bemächtigt.

In Erinnerung an die damalige Schau gibt es in der Kunsthalle Mannheim wieder eine Ausstellung mit dem Titel „Die Neue Sachlichkeit“. Diesmal ist sie historisch, denn sie lässt Revue passieren, was damals in seiner Kühle brandneu war. Vor allem auch will sie fokussieren, was vor einem Jahrhundert überhaupt nicht im Blick war, den Anteil von Künstlerinnen. Die Karlsruher Akademie hatte seinerzeit mit Namen wie Karl Hubbuch, Georg Scholz oder Wilhelm Schnarrenberger einen gehörigen Anteil an dieser Neuen Sachlichkeit. Nun soll es zumindest ein Seminar dazu geben. Die Kuratorin der Schau Inge Herold wird am 10. Februar ins Seminar kommen. Geplant ist natürlich auch eine Fahrt nach Mannheim.

Bei Teilnahme am Seminar ist ein Referat obligatorisch. Mögliche Themen dafür wären:

Die Mannheimer Ausstellung 1925 und die jetzige Mannheimer Ausstellung

Einzelpositionen: Max Beckmann

Einzelpositionen: Otto Dix

Einzelpositionen: George Grosz

Einzelpositionen: Lotte Laserstein

Einzelpositionen: Christian Schad

Einzelpositionen: Hilde und Karl Hubbuch

Expressionismus vs Sachlichkeit

Die Rolle Berlins

Das Bild der neuen Frau

Künstlerinnen

Die Rolle Karlsruhes

Sachlichkeit in der Fotografie

Sachlichkeit in der Literatur

Sachlichkeit in der Musik

Sachlichkeit im Film

Individualität und Typus

Großstadtbilder

Neue Sachlichkeit und NS-„Kunst“

Neue Sachlichkeit retrospektiv: Lethens „Verhaltenslehren der Kälte“, Theweleits „Männerphantasien“ etc.


Die Formen des Sichtbaren

Seminar Prof. Dr. Carolin Meister

Mittwochs 18:30 - 20:00 Uhr
Vordergebäude, Vortragssaal
Beginn 23.10.2024

Das Seminar richtet sich an interessierte Studierende aller Studiengänge.

Die Formen des Sichtbaren lautet der Titel des gewichtigen und gefeierten Buches des französischen Anthropologen Philippe Descola, das im Zentrum des Seminars stehen soll. Quer durch Kulturen und Zeiten untersucht Descola in diesem Buch Figurationen aller Art als Indikatoren und zugleich als Akteure des jeweiligen Verhältnisses von Mensch und Welt: Bildnerische Zeugnisse sind ihm nichts anderes als ein „Zugang zu dem, was unterschiedliche menschliche Lebensformen ausmacht“. Dabei verbindet er die detaillierte Untersuchung seiner Gegenstände mit dem Fernblick auf die jeweils zugrundeliegenden Strukturen des Weltverhältnisses, die sich in ihnen ausprägen. Die Lektüre des Buches ist nicht nur lehrreich mit Blick auf die Bildfindungen etwa animistischer und totemistischer Kulturen. Sie ist vor allem eine so notwendige Lektion der Selbstenfremdung. Denn die Evidenzen der westlichen Weltsicht, ihrer Bilder und Figurationen werden in dieser vergleichenden „Anthropologie der Figurationen“ grundlegend erschüttert.


On Photography. An Introduction to the Theory of Photography

Seminar Yul Koh MA

Mittwochs 12:00 - 14:00 Uhr
Seminarraum Verwaltungsgebäude
Beginn: 23.10.2024

»There is no final photograph«  Susan Sontag, 2003 

The seminar is open to all students. 

The academic study of photography has been one of the central themes of art and cultural studies since the 1970s at the latest. Using relevant texts on the history and theory of photography, various trends and developments in photography will be discussed together. Short presentations, close readings and group work will provide an overview of important theoretical positions in photography. 

For the first session (23.10.2024): Please bring a photography or a text on photography. 

The seminar will be held in English. 

 


Wenn Filme lügen. Zur Ästhetik und Rhetorik von verschwörungstheoretischen Dokumentarfilmen

Seminar Yul Koh MA

Dienstags 16:00 - 18:00 Uhr
Seminarraum Verwaltungsgebäude
Beginn: 22.10.2024

Das Seminar richtet sich an alle Studierende.*

Verschwörungstheoretische Dokumentarfilme bilden einen interessanten Forschungsgegenstand: Denn sowohl Verschwörungstheorien als auch Dokumentarfilme erheben auf inhaltlicher und formaler Ebene Ansprüche auf ‚Wahrheit‘ bzw. ‚Realität‘. Während Verschwörungstheorien als Versuch verstanden werden können, die Welt zu verstehen oder vergangene und/oder zukünftige Ereignisse zu erklären und vorherzusagen (Butter 2018: 53-54), erheben Dokumentarfilme »explicit claims about reality« (Plantinga 1997:18).

Im Seminar werden einschlägige Texte zu Verschwörungstheorien und Dokumentarfilmen gelesen, sowie das gemeinsam erarbeitete Wissen anhand von Fallbeispielen gemeinsam diskutiert. 

*Vorwissen zur Bild- und Filmanalyse wird vorausgesetzt. 


Mündliche Kunstbetrachtung

Seminar Prof. Dr. Rainer Metzger

Dienstags 10:00 – 12:15 Uhr
Vortragssaal Vordergebäude
Beginn: 7.1.2025

Für Absolvierende des MA-Studienganges (MA 03) mit Abschlussprüfung am Ende des Semesters (bzw. zu Beginn des Sommersemesters)

Die Termine wollen Rücksicht nehmen auf diejenigen, die im Herbst 2024 ihr Schulpraktikum absolvieren und im neuen Jahr dann Kapazitäten haben für das Seminar. Um das Pensum zu bewältigen, sollen entsprechend, dann vor Ort, zusätzliche Tage verabredet werden, an denen man sich zum Seminar trifft – womöglich am Wochenende.

Anmeldungen bitte per Mail an Prof. Dr. Rainer Metzger


Zu einer Kunstgeschichte der Architektur

Seminar Prof. Dr. Rainer Metzger

Dienstag, 10:00 – 12:15 Uhr
Vordergebäude Vortragssaal
Beginn: 22.10.2024 (bis 17.12.2024)

Das Seminar wendet sich an Studierende des Zweitfaches Intermediales Gestalten (BA IMG 4) mit dem obligatorischen Schwerpunkt Architektur.
Interessierte aus anderen Klassen und Kontexten sind selbstverständlich willkommen.

Das Seminar ist so konzipiert, dass es in den verbleibenden Wochen des Jahres 2024 stattfindet, und das in drei Teilen: zum einen als Überblick über die Architektur in Geschichte und Gegenwart zu den Dienstagsterminen; zum anderen als Block, bei dem (an einem oder zwei Tagen) mittels Referaten von den Teilnehmenden selbst gewählte Architekturen vorgestellt werden; zum dritten in Gestalt von Exkursionen in die nähere und mittlere Umgebung von Karlsruhe, in der es reichlich Highlights gibt – die Termine dazu dann nach Vereinbarung.

Anmeldungen bitte per Mail an Prof. Dr. Rainer Metzger

 


Einführung in die Kunstgeschichte / Methoden

Seminar Prof. Dr. Carolin Meister

Freitag 9:30 – 11:00 Uhr
Seminarraum Verwaltungsgebäude
Beginn: 25.10.2024

Seminar für Studierende des BA Studienganges (BA 07)

Die wissenschaftliche Arbeit an den Gegenständen der Kunstgeschichte setzt voraus, was man eine kritische Reflexion auf die angewandten Methoden nennen kann: nämlich eine
Nachdenklichkeit darüber, welche Perspektiven die jeweilige Methode eröffnet. Kunstwissenschaftliches Arbeiten legt die Bedingungen dessen fest, was gezeigt und gesagt werden kann, und ist zugleich selbst keineswegs voraussetzungslos.

Das Seminar liefert darum einen grundlegenden Überblick über die wichtigsten Analyseverfahren der Kunstgeschichte und schärft zugleich das Bewusstsein für die eigene methodische
Positionierung im Kontext der Auseinandersetzungen um die Verfahrensweisen des Fachs.

 


Einführung in die Filmtheorie

Seminar Prof. Dr. Carolin Meister
Freitags 11:00 - 12.30 Uhr
Seminarraum im Verwaltungsgebäude
Beginn: 25.10.2024

Das Seminar richtet sich an alle Filminteressierten und Studierende von IMG.

Das Seminar widmet sich den Eigentümlichkeiten des Filmes und seiner Rezeption. Ausgehend von exemplarischen Filmen bzw. Filmszenen werden Grundlagen der Filmtheorie quer durch ihre Geschichte vermittelt. Dabei wird es weniger darum gehen, theoretische Konzepte auf Filme anzuwenden, als vielmehr um einen Versuch, „mit dem Film nachzudenken“ (Gilles Deleuze).

Ein Theorieseminar ist diese Einführung in die Filmtheorie also genau in dem Sinne, als sie skizzieren möchte, auf welche Weise die spezifischen Eigenschaften des Filmes eine eigene Art der Wahrnehmung und des Denkens hervorbringen. Wie sich dieses filmische Denken von dem der anderen Künste (Malerei, Theater, Literatur etc.) unterscheidet, wird folglich auch eine Frage sein.
 


Kolloquium

mit Prof. Dr. Carolin Meister und Prof. Dr. Fabian Goppelsröder
Donnerstag 19:00-22:00 Uhr, 14-tägig
Steinwerkstatt im Bildhauergarten
Beginn: 24.10.2024

Das zweiwöchentlich stattfindende, Abendkolloquium soll eine Plattform zur Präsentation und Diskussion eigener Themen, Lektüren und Projekte sein und die Möglichkeit bieten, sich klassenübergreifend auszutauschen und die künstlerische eigene Arbeit als Gewebe aus Theorie und Praxis zu reflektieren. Zur Vertiefung wird es jenseits der Projektvorstellungen Lektüresitzungen, Textbesprechungen und ergänzende (Gast-)Vorträge geben.

Das Kolloquium ist für alle Studierenden offen und insbesondere auch als Chance für erste Gespräche über Projektideen, Methodenfragen oder Aspekte eines größeren Vorhabens zu verstehen.