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Prof. Dr. Ulrike Ackermann: Ist die Kunst noch frei?

Foto: UA

„Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ – so steht es immer noch auf dem Ausstellungsgebäude der Wiener Secession von Gustav Klimt. Es war das Motto für die Abspaltung von den Konservativen und der Aufbruch der Künstler in die Wiener Moderne. Heute werden in Museen Bilder abgehängt, weil sie Gefühle verletzten könnten, Warnhinweise vor potentiell verstörenden Inhalten im Eingangsbereich angebracht. Nicht erst seit der Documenta wird debattiert, wie politisch die Kunst sein darf oder soll oder was moralisch zuträglich ist. Wer zieht dabei eigentlich die Grenzen? Welche Ideen befeuern diese Attacken auf die Freiheit der Kunst, wenn Rassismus, Kolonialismus und Sexismus angeprangert werden? Oder Kunstobjekte zu Hassobjekten von Klimaschützern werden? Diese Fragen stellt die Politikwissenschaftlerin, Soziologin und Freiheitsforscherin Prof. Dr. Ulrike Ackermann.

Prof. Dr. Ulrike Ackermann, Politikwissenschaftlerin und Soziologin, gründete 2009 und leitet seitdem das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung. 2008 wurde sie als Professorin berufen und lehrte bis 2014 Politische Wissenschaften mit dem Schwerpunkt „Freiheitsforschung und Freiheitslehre“ in Heidelberg. 2002 gründete und leitete sie das Europäische Forum an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit. Seit vielen Jahren arbeitet und publiziert sie über die Herausforderungen und Fallstricke der Freiheit, der Demokratie und offenen Gesellschaft. Sie ist darüber hinaus eine vielgefragte Rednerin und Moderatorin.
Buchpublikationen u.a.: Die neue Schweigespirale. Wie die Politisierung der Wissenschaft unsere Freiheit einschränkt (2022), Das Schweigen der Mitte. Wege aus der Polarisierungsfalle (2020), Eros der Freiheit. Plädoyer für eine radikale Aufklärung (2008, Neuauflage als E-Book 2021), Sündenfall der Intellektuellen, Neuausgabe 2022, (Freiheitsindex Deutschland (Hg., 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017), Genuss-Askese-Moral. Über die Paternalisierung des guten Lebens (Hg., 2016), Selbstbestimmung oder Fremdbestimmung? Soziales Leben im Internet (Hg., 2015), Im Sog des Internets. Öffentlichkeit und Privatheit im digitalen Zeitalter (Hg., 2013), Freiheit in der Krise? Der Wert der wirtschaftlichen, politischen und individuellen Freiheit (Hg.2009), Welche Freiheit. Plädoyer für eine offene Gesellschaft (Hg., 2007); Versuchung Europa (Hg., 2003). Sie ist Herausgeberin der „Ausgewählten Werke John Stuart Mills“, Band 1-5 (2012-2016).

Dienstag, 17. Januar 2023, 19:00 Uhr

Vortragssaal, Vordergebäude, Reinhold-Frank-Str.81, EG

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