
Kunst und Theorie
Kunst und Theorie stehen in einem unausschließlichen Verhältnis. Um zu sagen „das ist Kunst“ muss man sie wahrnehmen und erkennen. Man muss sie machen, benennen, fühlen, begreifen, denken und damit umgehen können.
Wenn es so etwas wie Kunst gibt, die sich von allem anderen in ihrer Seinsweise unterscheidet, kann diese auch nur in einer eigenen Erlebnisweise zugänglich sein. Ein Problem der philosophischen Erkenntnistheorie. In dem Versuch dieses Spannungsverhältnis zu klären wird Theorie selbst künstlerisch - und Kunst, in ihren Attacken auf solche Versuche, zur Theorie.
„unter einer ästhetischen Idee aber verstehe ich diejenige Vorstellung der Einbildungskraft, die viel zu denken veranlasst, ohne dass ihr doch irgend ein bestimmter Gedanke, d.i. Begriff adäquat sein kann, die folglich keine Sprache völlig erreicht und verständlich machen kann.“
Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, A193. 1790.