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Date
2023/01/31
Location
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Tod auf dem Scheiterhaufen

Vortrag zur Geschichte der Darstellung von Hexenverbrennungen (ca. 1300-1600) mit der Kunsthistorikerin Philine Helas, Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte Rom

Bei dem Begriff „Hexenverfolgung“ hat man in der Regel sofort ein Bild vor Augen: Frauen, die den Tod auf dem Scheiterhaufen erleiden müssen. Oft wird damit auch das „finstere Mittelalter“ zusammengedacht. Doch im Mittelalter waren es zunächst nicht die der Hexerei beschuldigten Personen, die lebendig verbrannt wurden, sondern vor allem Häretiker, aber auch Ehebrecher, Münzfälscher und Juden.

Besonders in der Buchmalerei zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert ist zu beobachten, wie der „Scheiterhaufen“ zu einem Bildgegenstand wird und sich Darstellungskonventionen herausbilden, etwa bei der Interaktion zwischen Richter, Opfer, Henker und Publikum. Darüber hinaus lässt sich hier auch beobachten, wie sich die Künstler und Künstlerinnen dem Problem der Wiedergabe des Feuers bzw. der Flammen in ihrer Immaterialität und Bewegtheit widmen.