Menu Homepage Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
Date
2006/01/17
Location
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

It is true to life; it doesn't pretend to be art. Derek Jarman und Caravaggio im Atelier

Dr. Valeska von Rosen, Jena

Die Kunsthistorikerin Dr. Valeska von Rosen widmet sich in ihren jüngsten Forschungen dem Werk und der Arbeitsweise des italienischen Barockkünstlers Michelangelo Merisi da Caravaggio. In Ihrem Vortrag am Dienstag, 17. Januar, in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe erläutert sie am Beispiel Caravaggios die Frage nach den Vorstellungsbildern von künstlerischem Arbeiten. Sie untersucht dabei die Strategien Caravaggios bei seiner Selbstinszenierung wie auch das Entstehen von Vorstellungen über seine künstlerische Arbeitsweise.

Der Film des britischen Regisseurs Derek Jarman über Carvaggio von 1986 sowie der in selben Jahr erschienene, vielbeachtete Aufsatz des amerikanischen Kunsthistorikers Keith Christiansen haben für Dr. Valeska von Rosen die Beschäftigung mit der Arbeitsweise des Barockmalers angestoßen. Film und Forschung kommen zur gleichen Ansicht: Caravaggio hat die künstlerische Arbeitspraxis seiner Zeit revolutioniert. Demnach habe der Maler unmittelbar vor den Modellen gearbeitet, sie in tableaux-vivants-artigen Arrangements in seinem Atelier posieren lassen, und diesen unmittelbar vor der „Wirklichkeit“ gewonnenen Eindruck in prima-malerischer Technik direkt auf die Leinwand übertragen.