
- Duration
- 11/11/23 – 11/12/03
- Location
- Lichthof / Vordergebäude / Reinhold-Frank-Straße 81
Arbeiten von Johannes Vetter und Johannes Wald
Als sogenannte „Debütanten“ stellen sich einmal jährlich zwei Absolventen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe mit ihren Arbeiten im Lichthof der Kunstakademie vor. Damit verbunden ist auch die Produktion eines Kataloges. Eine Jury von Professoren der Akademie wählte für die Ausstellung vom 23. November bis 3. Dezember 2011 Johannes Vetter und Johannes Wald aus.
Seit seinen Anfängen als Maler geht es Johannes Vetter um die Frage von Bild und Figur – eine Frage die Vetter im sichtbaren Bezug zum Medium Fotografie bearbeitet. So scheint seinen Gemälden die Beobachtung zugrunde zu liegen, dass die menschliche Figur heute nur im fotografischen Bild sichtbar und erinnerbar ist. Aber statt aus dieser Beobachtung eine platte Kritik des Mediums abzuleiten, nutzt Vetter das fotografische Klischee, um die Entleerung der Figur in seiner Malerei zu bestätigen: Seine Motive gehen aus dem allgemeinen, unpersönlichen, jedermann zugänglichen Bildschatz der Gegenwart hervor. Dem Maler gelingt es, dem leeren Klischee ein Geheimnis zu entlocken, so dass jedes seiner Gemälde zwischen Oberfläche (Klischee) und Tiefe (Mysterium) zu schillern beginnt. Da sind zu Dingen erstarrte, fragmentierte Figuren, deren Attribute ein rätselhaftes Leben gewinnen oder Zeitgenossen die durch ikonographische Tricks in die Tiefe der Kunstgeschichte abtauchen.
Zu den Personen
Johannes Vetter (geb. 1979 in München) absolvierte zuerst eine Ausbildung als Steinmetz und Steinbildhauer, bevor er 2003 zum Studium an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste nach Karlsruhe kam. Er studierte bei Professor Franz Ackermann, Prof. Helmut Dorner und zuletzt bei Professorin Marijke van Warmerdam, deren Meisterschüler er 2009 war. Johannes Vetter war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Einzel- und Gruppenausstellungen hatte der Künstler u.a. in Basel, Freiburg, Stuttgart Halle/Saale, Karlsruhe, Salzburg, München und Essen. In diesem Jahr waren Einzelausstellungen von ihm in der Galerie Frank Schlag Cie. Ind Essen, im Podium Kunst Schramberg und im Kunstforum Fränkisches Seenland Gunzhausen zu sehen. Johannes Vetter lebt und arbeitet jetzt in Ornbau/Franken.
Johannes Walds Suche nach Skulptur kreist um die Herstellung von Objekten, die etwas verbergen. Dabei voll zieht er eine Abkehr von den Vorgaben einer Skulpturentradition, die sich allein aus dem Material und ihrer Präsenz begründet hat. Er schildert die Anwesenheit von etwas Geschaffenem, aber auch die Imagination darüber hinaus. Johannes Wald (geb. 1980 in Sindelfingen) studierte von 2001 bis 2007 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Professor Harald Klingelhöller und Professor Daniel Roth. Er wurde von Professor Klingelhöller zum Meisterschüler ernannt. Während seines Studiums war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2004 und 2007 wurde er als Preisträger der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe geehrt. Wald lebt und arbeitet heute in Berlin. Der Künstler kann bereits auf zahlreiche Einzelaustellungen verweisen, u.a. in der Galerie Pitrowski, Berlin, Galerie Anita Beckers, Frankfurt sowie Galerie Konrad Fischer Berlin und Düsseldorf. Im kommenden Jahr ist eine Ausstellung in der Galerie Greta Meert in Brüssel geplant.