Sonja Ahlhäuser: MEET & EAT
Darf und kann Kunst essbar sein? Ist Sinnlichkeit und Genuss in der Kunst überhaupt diskutabel? Was heißt vergänglich? Was bedeutet nicht haltbar? Was bleibt, wenn ich die Arbeit aufgegessen habe? Wie und wo könnte sich der Wert einer solchen Arbeit manifestieren? Was für Begriffe sind Nachhaltigkeit und Verschwendung? Hedonistischer Moment - verachtenswert oder von künstlerischer Qualität? - Diesen Fragen geht Sonja Alhäuser nach und zeigt hierzu eine Auswahl ihrer Installationen, Zeichnungen und Aktionen, u.a. auch ausschweifende Bankette. Sie spricht über das Prozesshafte und Ephemere in ihren bildhauerischen Arbeiten, welche oft aus Schokolade, Margarine oder Eis und anderen essbaren Materialien bestehen.
Der Vortrag ist eine Einführung und eine Einladung in den im Sommersemester 2023 stattfindenden Workshop MEAT & EAT für Studierende, herzlich willkommen!
Sonja Alhäuser, geboren 1969 in Rheinland-Pfalz, ist eine in Berlin lebende Künstlerin und studierte von 1989 bis 1997 an der Kunstakademie Düsseldorf. In ihren bildhauerischen sowie zeichnerischen Arbeiten beschäftigt sie sich mit ephemeren Materialien und metabolischen Abläufen. Ihre Skulpturen und Aktionen verführen zum Genuss und verweisen auf die Endlichkeit des Materials.
Ausgezeichnet mit dem Rom Preis 2018/19 der Villa Massimo, realisiert sie „Alles Koscher in der Villa Massimo“, ein Projekt, in dem sie den rituellen Gehalt der koscheren Küche mit Hilfe von Zeichnungen und einer Fest-Installation untersucht. Während ihres Dorothea-Erxleben-Stipendiums 2007/2008 erarbeitete sie mit Studierenden der Hochschule eine Festperformance für 400 Gäste. 2006 führte sie sechs Bankette ohne Anlass im Zuge ihres Schloß-Balmoral-Stipendiums durch.Lehraufträge, u.a. an der Kunsthochschule Weißensee, Kunsthochschule Halle, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel und dem Shenkar College, Tel Aviv, und 2015/16 eine Gastprofessur für Grundlagen/ Zeichnen in Braunschweig.
Ein umfassender Katalog, Sonja Alhäuser, 2021, im Snoeck Verlag,
Text: Dr. Dirk Dobke, Einverleibungen,Hedonismus als künstlerische Befragung, 2019
Dienstag, 24. Januar 2023, 19:00 Uhr
Vortragssaal, Vordergebäude, Reinhold-Frank-Str.81, EG