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Philine Helas: Tod auf dem Scheiterhaufen

Foto: PH

Bei dem Begriff „Hexenverfolgung“ hat man in der Regel sofort ein Bild vor Augen: Frauen, die den Tod auf dem Scheiterhaufen erleiden müssen. Oft wird damit auch das „finstere Mittelalter“ zusammengedacht. Doch im Mittelalter waren es zunächst nicht die der Hexerei beschuldigten Personen, die lebendig verbrannt wurden, sondern vor allem Häretiker, aber auch Ehebrecher, Münzfälscher und Juden.
Besonders in der Buchmalerei zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert ist zu beobachten, wie der „Scheiterhaufen“ zu einem Bildgegenstand wird und sich Darstellungskonventionen herausbilden, etwa bei der Interaktion zwischen Richter, Opfer, Henker und Publikum. Darüber hinaus lässt sich hier auch beobachten, wie sich die Künstler und Künstlerinnen dem Problem der Wiedergabe des Feuers bzw. der Flammen in ihrer Immaterialität und Bewegtheit widmen.

Philine Helas. Studium der Italianistik und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg, 1993–1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin am kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt Universität zu Berlin, 1997 dort promoviert. Seit September 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bibliothek der Biblioteca Hertziana. Forschungsinteressen: unterschiedliche Aspekte der italienischen Kunst des 14. und 15. Jahrhunderts, wie Festkultur, Kartographie, Repräsentationen von Armut und Armenfürsorge, Medizingeschichte, Darstellung von Tieren.

Dienstag, 31. Januar 2023, 19:00 Uhr

Vortragssaal, Vordergebäude, Reinhold-Frank-Str.81, EG

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