Martin Schmitz: Warum ist Landschaft schön?
Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft von Lucius Burckhardt
Mit der Spaziergangswissenschaft, der Promenadologie oder Englisch auch Strollology verband der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt (1925–2003) die Vorstellung, dass es eine fächerübergreifende Schnittmenge geben müsse von Stadtplanung, Architektur, Kunstgeschichte, Design, Kunst und Soziologie, die jede Wahrnehmung von Landschaft oder Stadtraum bestimmt und sich kritisch mit Urbanismus und Mobilität auseinandersetzt. Er führte mit seiner Forschung Mobilität, Wahrnehmung und Gestaltung zusammen und darf deshalb als Vordenker einer Raumplanung gelten, die Grenzen von Disziplinen überwindet, Technik und Ästhetik, Architektur und Kunst miteinander verbindet, Teilhabe und Mitbestimmung bei der Umsetzung von Baukonzepten ermöglicht. Bereits Anfang der 1950er Jahre verhinderte er den Abriss gotischer Häuser in seiner Heimatstadt Basel, die dem autogerechten Umbau weichen sollten.
Dienstag 11. Juni 2024, 19:00 Uhr
Vortragssaal
Kunstakademie Karlsruhe
Reinhold-Frank-Straße 81
76133 Karlsruhe
Livestream
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Martin Schmitz, *1956. Studium im Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung bei Lucius Burckhardt an der Universität Kassel. Autor eines Buches „Über die Kultur der Imbißbude“, 1983. Kurator des Filmprogramms der 8. documenta Kassel 1987, der Tagung „Dilettantismus“, Görlitz 1995, der Ausstellung „Die Tödliche Doris – Kunst“, Berlin 1999, des internationalen Kongresses „Spaziergangswissenschaft: Sehen, erkennen und planen“, Frankfurt 2008 und der Lucius Burckhardt-Conventions 2014/2017/2023 in Kassel. Seit 1989 Verleger von Büchern zu Themen in Architektur, Kunst, Film, Design, Musik, Theater und Literatur. Seit 2013 Professor an der Kunsthochschule Kassel.